Steirische und Lungauer Kalkspitze von der Vogeihüttn – mal entspannter unterwegs

Meine kleine Schwester Marie hat die Gelegenheit des absolut perfekten Sommerwochenendes genutzt, um eine kleine Stipvisite in Österreich einzulegen. Am Freitag, 26.Juli, haben wir sie am Salzburger Bahnhof abholen können und dann direkt in den schönen Pongau entführen dürfen. Da sie ja eigentlich eine totale Flachlandtirolerin ist, haben Wu und ich schon reichlich überlegen müssen, wie wir unser Wochenende mal „gemütlicher“ angehen können. Puhhh, in Anbetracht der Spitzentemperaturen, wäre Sport ohnehin nur in den ganz frühen Morgenstunden oder Nachtstunden möglich gewesen. Jedenfalls war Marie voll motiviert und wir haben uns gedacht eine kleine Bergtour zum Oberhüttensee in Radtstadt wäre das Richtige, sogar mit Aussicht auf eine Abkühlung!

Also sind wir nach einem kleinen Frühstück direkt am Samstag aufgebrochen Richtung Parkplatz Vogeihüttn, Radstadt. Dort angekommen, machten die vielen Autos schon deutlich, dass der Oberhüttensee auch eine sehr gern gegangene Bergtour ist. Wu hat sich bereit erklärt unseren Rucksack zu tragen, der allerdings irgendwie nur mit 1,5 Litern Wasser gefüllt war und zwei Wechsel-T-Shirts – aber das sollte ja bis zum See reichen. Wir haben natürlich nicht darüber nachgedacht, dass meine Schwester eventuell doch ganz fit ist und ziemlich zügig mit uns oben am See stand.

Angekommen am Oberhüttensee

Dabei habe ich immer gedacht, so richtig Ausdauer-Sport macht die Kleine eigentlich nicht. Jedenfalls war sie voll motiviert und wir wollten es wagen, die Steirische Kalkspitze (2459m) mit ihr zu gehen. In gemütlichem aber stetig gehendem Tempo sind wir am Oberhüttensee vorbei und den steilen Steig in Richtung Ahkarscharte (2315m) gegangen. Ein kleiner Hinweis von meiner Seite aus, auch ich bin das erste Mal in Richtung dieser Gipfel unterwegs. Jedenfalls muss ich sagen, dass wir eigentlich keinerlei Menschenseele unterwegs getroffen haben und erst auf den letzten Metern zum Gipfel der Steirischen Kalkspitze uns drei Wanderer entgegen kamen. Ich habe mir erst ein paar Gedanken gemacht ob Marie wohl die letzten Meter zum Gipfel meistern wird, da sie ja noch nie in solchen Terrain unterwegs war, aber sie ging tadellos. Am Gipfel angekommen, war sie wohl von ihrer eigenen Leistung und dem Ausblick überwältigt und Wu und ich von ihrer Fitness.

Gipfelkreuz Steirische Kalkspitze (2459m)

Ohne Murren einfach mal bei der allerersten Bergtour im Aufstieg 1150HM. Respekt. Jedenfalls ging es noch mit dem Hungergefühl und der Durst konnte gelöscht werden. Ein paar Bilder haben wir natürlich geschossen und dann gleich wieder abgestiegen. Aber zu meiner großen Verwunderung: Marie wollte es wissen, wenn wir schon hier oben sind, dann gehen wir doch auch noch schnell auf die Lungauer Kalkspitze (2471m). Gesagt getan befanden wir uns auch schon auf dem breiten Rücken auf dem Weg zum zweiten Gipfel.

 Die Lungauer Kalkspitze ist ein wirklich empfehlenswerter Berg, da er verhältnismäßig einfach zu erreichen ist. Ein kurzes Gipfelfoto und schon waren wir wieder beim Abstieg, denn HUNGER machte sich mittlerweile bei allen breit. Das war wieder typisch Wu und Sabrina, natürlich ohne Essen unterwegs, diesmal hatten wir sogar nicht einmal irgendeinen Riegel dabei. Nach 1200HM im Aufstieg und vier Stunden Gehzeit inkl. Pausen, konnten wir den Abstieg zurück zur Oberseehütte gut meistern. Noch immer mit wenig Gegenverkehr, haben wir ein feines Plätzchen auf der Hütte gefunden und erst einmal ein verspätetes Mittagessen zu uns genommen. Mhmmmm, war das lecker. Noch immer begeistert von meiner Schwester sind wir dann auch schnell wieder zurück am Auto gewesen und haben eine tolle Bergtour erlebt! Auch Wu und ich waren absolut zufrieden, einmal wieder ausreichend lange und mit absoluten Erholungspulsen unterwegs gewesen zu sein. Alles in allem war das ein toller Bergsamstag!