Wie sagt man doch so schön, ein jeder Österreicher sollte mal auf dem „Top of Austria“ dem Großglockner (3798m) stehen. Ich bin zwar keine Österreicherin, dafür hatte ich eine genaue Vorstellung davon, dass ich natürlich unbedingt auch auf dem Dach Österreichs stehen wollte! Ich habe bestimmt zwei Jahre lang durchgehend gejammert, wann wir denn nun endlich mal gen Großglockner aufbrechen, aber Wu hat es immer irgendwie hinaus gezögert. Heute weiß ich warum! Ich als ehemalige Flachlandtirolerin wäre bis dato gar nicht fit genug gewesen, denn, wenn dann geht die Besteigung natürlich nur an einem Tag. Es gibt ja bekanntlich in Österreich keinen Berg der so hoch ist, dass er nicht an einem Tag bestiegen werden kann. Das sagt zumindest Wu und irgendwie hat er auch Recht damit – man muss halt einfach nur genug trainieren!
Aufbruch zu meinem ganz persönlichen Traum: Großglockner
Gesagt getan, sind wir dann endlich am Sonntag, den 03. März nach Kals am Großglockner zum Lucknerhaus gefahren. Wir haben uns ein Zimmerchen gegönnt, damit wir schon in der Früh direkt vor Ort sind. Auch Simon und Heli wollten dabei sein und sind am Vorabend mit ihrem schnittigen Bus angereist und haben ihr Quartier am Parkplatz bezogen. Schon am ganz frühen Morgen wollten wir los, damit wir ausreichend Zeit haben für unsere Skitour auf den Großglockner. Das heißt in Zahlen: 1900HM im Aufstieg über das Ködnitzkees, zum Glocknerleitl und schlussendlich über den Kleinglockner zum Gipfel des Großglockners.
Wir sind dann pünktlich um 04:10 morgens aufgebrochen in die Dunkelheit in Richtung Ködnitzkees und haben vorher noch Simon und Heli geweckt, die ca. eine halbe Stunde später weg gehen wollten. Das praktische an der Dunkelheit war sicherlich, dass man gar nicht bemerkt, wie lange man eigentlich geht bzw. wie weit. Aber die Dunkelheit herrschte nicht lange vor, so gegen 05:30 konnte man am Horizont langsam das Tageslicht kommen sehen und die damit einbrechende Kältstunde vor allem spüren. Am Ködnitzkees angekommen, traf die Sonne pünktlich am Gipfel des Großglockners ein und strahlte zum Teil auch schon ins Kees, allerdings wehte noch immer ein eisiger Wind.
Sonnenaufgang am Großglockner um 05:30 |
Bitterkalt – Sonnenaufgang am Ködnitzkees |
Kalte Stunde am Ködnitzkees
Aufstieg ins Glocknerleitl |
Am Ende des Leitls hat mich dann Simon ans Seil genommen, so dass ich beruhigt in Richtung Kleinglockner kraxeln konnte. Stück für Stück bin ich meinem Traum entgegen gestiegen, während noch immer nur eine kleine Gruppe mit Bergführer in Richtung Gipfel unterwegs waren.
Kleinglockner |
Aber ich möchte betonen – der Übergang vom Kleinglockner zum Großglockner ist schon a bissl heftig. Da pfeift es einfach mal so rund 1200m rechts in die Pallavicini-Rinne und links in´s Ködnitzkees im Sinne des Aufstiegs – aber auch das ging verhältnismäßig leicht.
Zwischen Klein-/ und Großglockner |
Sollte das also wirklich war sein? Der Großglockner bei strahlendem Sonnenschein, warm, windstill und niemand am Gipfel außer fünf Leuten? Ja es wurde war! Ankunft am Großglockner nach sechs Stunden im Aufstieg vom Lucknerhaus weg und einen Schnapps vom Bergführer gab es sogar auch! Ich war überglücklich. Dann hat sich die Training ja absolut ausgezahlt. Den Großglockner per Ski erklommen, von unten weg und in sechs Stunden! Da wir doch so früh oben waren, haben wir rund eine Stunde die Stille und Aussicht am Glockner genossen, bevor es dann wieder an den Abstieg ging.
Ein Traum wurde wahr: Endlich auf dem Großglockner
Ein langer, aber toller Tag findet seinen Abschluss |