Warten auf die Fraktion aus Wien ©wusaonthemountain.at

Unser 3000er-Blogger-Wintermärchen begann am vergangenen Freitag (30.01.) mit der Anfahrt ins Ötztal. Nach dem vorher wieder viel rum diskutiert wurde, wer nicht alles wann und wo schon eher auf die Amberger Hütte gehen würde, trafen wir dann doch alle fast zeitgleich am Parkplatz ein. Skitouren-Könige und -Königinnen und Prinzen und Prinzessinnen.

Nach einer herzlichen Begrüßung, wie es am Hof so üblich ist, einem Ausrüstungscheck und großer Freude über die noch hellen Stunden starteten wir dann los zur Amberger Hütte, welche uns als angemessene Herberge und Stützpunkt, dienen sollte.

Aber auch in diesem Jahr haben wir so lange am Parkplatz gequatscht, das die Dämmerung den Anstiegsweg zu unserem Schloss in eine mystische Atmosphäre hüllte. Casi, Gerald, Michi, Erika, Wu, Flo und meine Wenigkeit genossen die ersten Meter hinauf zur Hütte. Es versprach schon jetzt wieder ein geniales, lustiges, atemberaubenes Wochenende zu werden. Zeit auf den 600HM für Bilder blieb auch – und vor allem Erika gab schon wieder alles. Unser Hofnarr Niko, der mit Freundin Chrissi und Vater Detelf etwas später nachkam, sorgte über das Wochenende wieder für die filmischen Highlights. Auf der Hütte stellten wir schnell fest, dass wir neben einer weiteren Gruppe die einzigen waren und füllten unsere Tische in der Gaststube zu unserem Abendmahl. Ein knappes Jahr war es jetzt her, dass wir uns das letzte Mal persönlich gesehen hatten, aber es war gleich wie immer – ausgelassen, lustig und der Gesprächsstoff ging einfach nicht aus. Daher zogen wir uns auch erst gegen Mitternacht in unsere Schlafgemächer zurück, welche wir uns untereinander teilten. Der erste Programmpunkt für den kommenden Tag sollte der Schrankarkopf werden und in Gedanken an diese Tour, schliefen wir dann irgendwann ein.

Skitour Nummer 1: Schrankarkopf (3308m) neben Schrankogel – im Reich der Schneekönigin
Zur Freude aller wurden wir bereits um 06:00 in der Früh durch den Wecker von Wu geweckt – allerdings eine Stunde zu früh. Nachdem Wu im Halbschlaf den Weg zu seinem Wecker fand, wurden wir dann, eine Stunde später, durch die zwitscherten Klänge der Vögel von Flo´s Handy sanft in den Tag begleitet. Morgenmuffel haben in unserem Zimmer keine große Freude gehabt – das WUSA-Gespann gab direkt sein Bestes. Die Lacher hatten wir auf unserer Seite.

Das Lager Nummer 1 ©wusaonthemountain.at

Die Sachen waren schnell gepackt, die Diskussion ob man nun Zähne vor dem Frühstück oder nach dem Frühstück putzt auch schnell geklärt und dann saßen wir schon alle gemeinsam am reichlichen Frühstücks-Buffet. Ein Blick aus dem Fenster versprach das vorausgesagte Wetter zu werden. Wechselnd bewölkt und bitterkalt. Um 08:30 wollten wir pünktlich aufbrechen…das wie zu erwarten nicht hundertprozentig geklappt hat. An der Zucht und Ordnung müssen wir wohl noch immer arbeiten. Irgendwann traf dann aber die gesamte Truppe ein und wir zogen los. Von der Amberger Hütte aus, ging es erst einmal taleinwärts durch die Sulze, wie sie liebevoll genannt wird.

Los ging´s zum Talschluss..©Niko Schilling
…noch ist es bewölkt! ©wusaonthemountain.at


Im Schatten war es mächtig kalt und deshalb waren unsere ersten Schritte etwas schneller – damit wir alle auf Betriebstemperatur kommen würden. Keine Spur war in Sicht, als wir den Talschluss erreichten. Wer Wu kennt, der weiß, das im das am liebsten ist. Die Schneefräse macht sich wieder einmal an die Arbeit, in Kooperation mit Gerald. Wir hielten uns links ostwärts und stiegen über ideales Skigelände in das Schwarzenbergtal auf.

Das Sulztal von der Amberger Hütte ©wusaonthemountain.at

Wu spurt hinauf zum Schwarzbergferner ©wusaonthemountain.at
…und wir kommen nach! ©wusaonthemountain.at
Die Sonne strahlte inzwischen schon vom Himmel und jeder sehnte sich nach ihren warmen Strahlen, die aber noch ein bisschen auf sich warten ließen. Jede Pause wurde für ein weiteres Kleidungsstück und eine Jause genutzt.

Kurz vorm ersten Stopp…©wusaonthemountain.at

…treffen alle im Gänsemarsch ein! ©wusaonthemountain.at
Besprechung über den weiteren …©wusaonthemountain.at

Trotz extremer Kälte, fanden wir in jedem Gesicht ein breites Grinsen. Wir sind eine tolle Gruppe – das kann man schon sagen. Im Reich der Schneekönigin spurten wir weiter über mehrere flache Geländestufen aufwärts. Dann ging es fast flach auf die letzte Steilstufe zu, bevor wir dann endlich auf den Schwarzenbergferner kamen.
Routenverlauf! ©wusaonthemountain.at
Kurz unterm Eisbruch ..©wusaonthemountain.at
…erreichen wir bald die Sonne! ©wusaonthemountain.at

Wir sind die Steilstufe über rechts gegangen und haben uns etwas fern gehalten von den Eisbrüchen. Die funkelten allerdings wunderbar Blau. Auf dem Gletscher erreichten wir dann endlich die wärmenden Sonnenstrahlen und konnten das Panorama ausnahmslos für uns alleine genießen.

Schaut doch mal…©wusaonthemountain.at
Ausblicke! ©wusaonthemountain.at
Pausenspaß mit Erika … ©wusaonthemountain.at
…und mit dem Rest der Gruppe! ©wusaonthemountain.at

Alles schlichtweg unverspurt. Nur wir, der Schwarzenbergferner und der Gipfel des Schrankarkopfs. Den steuerten wir dann zielstrebig an und erreichten diesen über den Grat und fünf Spitzkehren.

Wu spurt zum Schrankarkopf ©wusaonthemountain.at
…und wir folgen ihm. ©wusaonthemountain.at

Am Grat warten wir zusammen… ©Niko Schilling
Wu spurt uns hinauf zum Gipfel ©wusaonthemountain.at
Gleich am Gipfel! ©wusaonthemountain.at

Die letzten Meter dann zu Fuß mit den Ski auf dem Rücken. Bei Erika sah das dann ein bisschen wie bei einem Helikopter aus, über die genaue Funktionsweise wollte sie uns dann noch eine Einführung geben. Hat sie dann aber leider nicht mehr. Lustig sah es in jedem Fall aus. Inzwischen nutzen auch vier weitere Tourengeher unsere Spur und trafen am Gipfel ein. Den unverspurten Hang ließen sie uns aber. Daher machten wir uns nach einem sonnigen Gipfelgenuss am Schrankarkopf (3308m) abfahrbereit.

Gipfel Schrankarkopf (3308m) am 31.01.2015 ©wusaonthemountain.at
Tiefblicke am Gipfel ©wusaonthemountain.at

Wu durfte natürlich als erstes den pulvrigen Hang genießen – Kurzschwungstar!

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 Wu in Abfahrtsaction vom Schrankarkopf ©Niko Schilling

Wir fuhren alle brav einzeln ab und zum Schluss sammelten wir uns wieder an unserem Sonnenplätzchen. Ein Pulverhang folgte auf den nächsten und dabei entstanden unter anderem fantastische Action-Bilder!

Noch mal eine Runde gemeinsam und … ©wusaonthemountain.at
…dann zu zweit! ©wusaonthemountain.at
Rückblick zum Eisbruch ©wusaonthemountain.at

Doch alles hat ein Ende und wir fanden uns zurück, im Talschluss der Sulze wieder. Dann noch eine kurze Skating-Strecke zurück zur Amberger Hütte – wo wir über die überragenden Mehlspeisen herfielen. Es folgte ein grandioser Nachmittag, der geradewegs in einen sehr gemütlichen Abend überging. Das Abendessen füllte unsere Speicher wieder auf und auch der Flüssigkeitsverlust wurde vor allem bei Casi mit Skiwasser kompensiert. Wir stießen auf einen Traumtag, mit einem Traum-Gipfel und 1100HM an – wir sind definitiv eine harmonierende Gruppe, die so viel Spaß auf noch so viele weitere Touren macht!

Skitour Nummer 2: Kuhscheibe (3189m) – ein Modeskiberg ganz für uns
Gleiche Zeit am nächsten Morgen und wir fanden eine ähnliche Situation vor. Nein, wir schafften es nicht alle pünktlich um 08:30 vor der Hütte zu sein. Daher begann der zweite Teil unseres 3000er-Blogger-Wintermärchens mit etwas Verzögerung, aber umso schöner. Denn anders als vorrausgesagt, lächelte die Sonne schon jetzt wunderschön vom Himmel hinab. Also ging es wieder gut gelaunt in Richtung Talschluss. Dieses Mal bogen wir aber nach rechts ab, also südwestlich.Wu bereitete uns eine angenehme Spur und führte uns über den ersten Rücken die Steilstufe hinauf.

Aufstieg zum Roßkarferner ©wusaonthemountain.at
©wusaonthemountain.at
Spuren, spuren, spuren ©wusaonthemountain.at

Durch die Rinnen, wie die anderen Gruppen, machte für uns wenig Sinn – viel zu viele Spitzkehren, auf engstem Raum. Das Theater hatten wir schon am Vortag beobachtet. Wir hingegen gingen entspannt und ohne Tragepassage hinauf ins Roßkar und erfreuten uns über die warme Sonne. An einem ersten Hügel machten wir Pause und schauten uns den weiteren Weg an und natürlich war auch schon wieder Fotos machen angesagt.

Was gibt es schöneres? ©wusaonthemountain.at
Die Gruppe kommt nach zum Roßkarferner ©wusaonthemountain.at
Pause muss auch sein… ©wusaonthemountain.at
…findet sogar der Wu! ©wusaonthemountain.at

Wir stellten fest, dass die andere Gruppe am Vortag nicht wirklich weit gegangen war – alles unverspurt und Wu hatte weiterhin die ehrenvolle Aufgabe unsere Spur zu legen.

Dann ging´s weiter…©wusaonthemountain.at

Wir bewegten uns etwas flacher durch einige Mulden hindurch. Eigentlich stark Richtung Murkarspitze, bei der wir uns, auf Grund der Lawinensituation entschieden, sie auszulassen und dann Richtung Süden auf den Roßkarferner zu gehen.

Murkarspitze war zu gefährlich ©wusaonthemountain.at

Die Kuhscheibe ist ein wirklicher Modeskiberg, der immer gut besucht ist. Heute konnten wir niemanden vor uns erspähen. Der Roßkarferner ist ein sehr kleiner Gletscher, den wir ungefährlich passieren konnten. Über eine letzte Steilstufe erreichten wir dann das Gletscherbecken des Roßkarferners.

…also ging´s hinauf in das Gletscherbecken… ©wusaonthemountain.at
…der Kuhscheibe. ©wusaonthemountain.at
Einige unserer Gruppe hatten bereits das Skidepot erreicht, während andere vor lauter Begeisterung nur noch fotografierten. So ist das, wenn man mit Skitouren-verliebten Bloggern unterwegs ist – da wird auch fotografisch gearbeitet. Durch das Gletscherbecken ging es in einer Rechtskurve auf den Grat. Nachdem alle angekommen waren, ging es dann über den Blockgrat in Richtung Gipfel.

Auf dem Weg zum Gipfelgrat..©wusaonthemountain.at
Erika kurz vorm Skidepot ©wusaonthemountain.at
Kraxelei am Grat der Kuhscheibe ©wusaonthemountain.at
Ausblicke ©wusaonthemountain.at
Gipfelfreuden ©wusaonthemountain.at

Die Kraxelei machte Spaß, so viel, dass es eigentlich schon viel zu schnell wieder vorbei war. Dann stand es da, das Gipfelkreuz der Kuhscheibe (3189m) und wir hatten es für uns ganz alleine.

Gipfel Kuhscheibe (3189m)
©wusaonthemountain.at
Gipfel Kuhscheibe (3189m) am 01.02.2015
Gipfel Kuhscheibe (3189m) am 01.02.2015
Da blieb Zeit für herzlichste Umarmungen und puren Genuss! Was für ein Tag, was für ein Gipfel! Die Albereien am Gipfel kamen auch nicht zu kurz und dann ging es schon wieder zurück zum Skidepot, wo Niko und Chrissi auf uns warteten. Es blieb Zeit, ein bisschen was zu essen, und dann juckte es uns schon in den Finger äääähm Füßen.

Abstieg zum Skidepot ©wusaonthemountain.at

Die Abfahrt versprach tatsächlich noch mal viel Pulver und das ist nicht gelogen. Da wurde filmisch und fotografisch noch mal alles gegeben, bevor wir zum Ende dieses genialen Tages kamen.

Abfahrtsspuren … ©wusaonthemountain.at
… und wie schaut die Spur aus? ©wusaonthemountain.at
©wusaonthemountain.at
Aufnahmen des Moments ©wusaonthemountain.at
Das war´s schon? 🙁 ©wusaonthemountain.at

Zurück an der Amberger Hütte, genossen wir noch einen Abschlusskaffee und eine, laut Casi, viel zu scharfe Gulaschsuppe…dann ging es über den präperierten Weg zurück zum Parkplatz in Gries, wo alles begonnen hatte.

Und dann standen wir alle da – am Parkplatz von Gries und mussten Abschied nehmen. Das ging doch schon wieder viel zu schnell vorbei, dessen waren wir uns alle sicher. Und weil ein Wiedersehen so viel Freude macht, kamen schon die nächsten Ideen für kommendes Jahr. Dann sind wir dran mit der Planung – und ganz ehrlich, wir brauchen mindestens drei volle Tage. Aber wir sind uns sicher, dass wir uns schon ganz bald, auch mal im Sommer zu einer Hochtour sehen werden. Vielleicht dann auch schon mit einem weiteren neuen Blog – mal sehen, ob wer die heiklen Aufnahme-Kriterien erfüllen kann. 🙂

Und damit endet das 3000er-Blogger-Wintermärchen im Ötztal. Aber wie heißt es doch so schön: Und Sie gingen fröhlich Skitouren bis ans Ende Ihres Lebens. The End!

PS: Die Berichte der anderen könnt Ihr dann bald hier lesen!

Die Hochtouristen lest Ihr hier!
Ulligunde.com lest Ihr hier!
Abenteuersuechtig.de lest Ihr dann hier!