Ein kleiner Hype entstand in der letzten Zeit um diese drei Brüder, die nicht menschlicher Natur sind. Nein, wir reden hier von drei Gipfeln hoch über Bruck bei Zell am See. Die hochoffiziell die 3 Brüder getauft wurden und es sich lohnt die gesamte 3 Brüder Bergtour zu gehen. Wir sind auch immer wieder mal daran vorbei gefahren, haben uns immer gedacht, dass wir die Tour mal machen müssen und sind trotzdem erst jetzt dazu gekommen. Umso mehr haben wir die Zeit genossen die Region, die mehr durch den Hohen Tenn und das Kitzsteinhorn geprägt ist, kennen zulernen. Wir hätten natürlich auch auf eine gute Brettljause gehofft, die wir leider nicht bekommen haben. Aber das ist nur ein kleiner Wermutstropfen auf dieser Tour gewesen.
3 Brüder Bergtour: Über die Erlhofalm auf den Breitkopf
Wir parken unser Auto bei der Schranke am Ende des Güterwegs „Kesselriß“. Luke läuft natürlich gleich einmal voraus, er kennt den Weg; glaubt er zumindest. Wir folgen also dem Forstweg noch einige Kehren, bevor der Weg abzweigt in Richtung Erlhofalm und Heubergalm. Beide Almen sind in der Regel bewirtschaftet im Sommer. Die Erlhofalm allerdings schon nicht mehr. Daher beschließen wir die Runde über die Erlhofalm zu starten und anschließend eine gute Brettljause zu genießen. Die kleinen steige durch den Wald sind super schön und wir kommen recht schnell bei der Erlhofalm an. Die wird gerade vom Bauern Winterfest gemacht und wir bekommen leider wirklich nichts. Wir sind fast ganz alleine unterwegs, was relativ ungewöhnlich ist.
Saftige Wiesen unterhalb der Nordflanke der 3 Brüder
Oberhalb der Erlhofalm geht es über Wiesen und Weiden weiter. Die Nordflanke der 3 Brüder haben wir dabei schon immer im Blick. Nachdem wir einen kleinen Bach überquert haben, steilt sich der Steig deutlich auf. Wir steigen über Geröllfelder und dann in einer steilen Rinne hinauf zum Sattel zwischen dem Breit- und Schaflkopf. Gigantische Aussicht haben wir, sehen aber auch die Schlechtwetterfront, die in den Hohen Tauern steht. Wir müssen uns keine Sorgen machen, verplempern aber auch nicht zu viel Zeit. Die restlichen Meter links hinauf sind sehr steil und bei Nässe auf dem Gras sicherlich nicht zu unterschätzen. Der Gipfel des Breitkopf (2.220m) selbst bietet nicht viel Fläche, ist aber wunderschön.
Schaflkopf, Stolzkopf und die Heubergalm – nur eben keine Brettljause
Wir steigen wieder ab in den Sattel um anschließend direkt wieder steil über den Grat rauf auf den Schaflkopf zu steigen. Es ist nicht wirklich anspruchsvoll, aber Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind trotzdem gute Eigenschaften für diese Tour. Und bei Nässe würden wir hier wirklich eher vermeiden zu gehen. Das dürfte dann eine sehr rutschige Angelegenheit sein. Den Schaflkopf (2.264m) ziert ein recht schönes Gipfelkreuz und es gibt ein Gipfelbuch. Im Verhältnis ist doch weniger los als erwartet, wenn man die Daten der Einträge im Buch betrachtet. Unser Weg führt uns weiter über den Grat ein Stück runter und dann wieder hinauf auf den letzten Bruder der 3 Brüder Bergtour.
Der Stolzkopf (2.120m) trägt gefühlt sogar zu Recht den Begriff Stolz in seinem Namen. Er steht sehr stolz da – ein bisschen wie der Wächter der beiden Almen unter sich – und von seinem Haupt hat man einen extrem gigantischen Ausblick. Auch den Zeller See können wir jetzt von oben betrachten. Unsere knurrende Magen lassen uns weiter ziehen – runter in den Heubergsattel, dann über einen schmalen Pfad zur Forststraße, die uns geradewegs zur Brettljause auf der Heubergalm führen wird. Voller Vorfreude, landen wir dann doch in der Bergsteigerrealität: Die Heubergalm ist auch nicht mehr bewirtschaftet, zumindest nicht an diesem Tag.
Ohne Brettljause im Magen – trotzdem eine tolle Tour
Wir sind etwas geknickt und machen uns mit leerem Magen weiter auf den Weg. Wir queren unterhalb der 3 Brüder über die Forststraße zurück zur Abzweigung der Erlhofalm. Und dann gemütlich über die kleinen Steige zurück zum Parkplatz bzw. unserem Auto. Eine extrem angenehme Tour mit einem tollen Grat. Nichts super krasses, aber einfach eine tolle Tour, auch wenn wir keine Brettljause mehr erwischt haben. Heißt als auch, dass Ihr Euch im Zweifel genug zum Essen und Trinken mitnehmt. Wir hatten 1.200 Höhenmeter und etwas über 12 Kilometer Strecke auf der Uhr stehen. Wer etwas höher hinaus in der Goldberggruppe möchte, der geht einfach auf den Sonnblick. Oder auf das Schareck.