Wir erkunden unsere Heimat immer wieder gerne. Besonders dann, wenn doch einige Freunde sich aktuell auf einem Berg in Dienten rumtummeln, den wir noch nicht kennen. Der Lauskopf hat 2.130 Meter Höhe und ist gerade, vielleicht auch immer, hoch im Kurs. Wir küren ihn zu unserem Berg für den Pfingstmontag, packen unsere sieben Sachen ins Auto und düsen nach Dienten.

Extra schlau – etwas unterhalb parken für mehr Höhenmeter

Im Tourenbericht steht etwas von 930 Höhenmeter Aufstieg. Wir parken also etwas weiter unten bei einem kleinen Parkplatz, um zumindest auf die 1.000 Höhenmeter zu kommen. Unserer Sache sicher, nehmen wir den Steig Richtung Lauskopf, der uns erst einmal an einem kleinen Kletterpark vorbei und anschließend über eine Wiese zurück auf eine Straße führt. Eine kleine Abkürzung war das, aber unser Tagesziel versteckt sich leider noch in den Wolken, so dass wir das Gefühl haben, wir kommen auf jeden Fall auf 1.000 Höhenmeter. Unser erstes Zwischenziel ist die Pichlalm, von der wir uns erhofft hätten, dass sie schon wieder geöffnet hat. Hat sie nicht, wie wir schon im Aufstieg feststellen mussten.

Der Lauskopf thront hoch über der Pichlalm

Von der Pichlalm ist der weitere Aufstiegsweg sehr eindeutig und im Grunde nicht zu verfehlen. Wir folgen den Markierungen, durch eine Kuh- und Schafherde. Beide sind in entspannter Stimmung und lassen uns unbeachtet trotz Hund. Sind wir bis gerade noch über eine Forststraße rauf, zweigt der Weg dann links steil über Almwiesen hinauf. Vorbei mit dem gemütlichen Eingehen. Denn jetzt steilt der Weg stetig an, unser Ziel hoch über der Pichlalm haben wir schon im Blick. Ein „deutlicher“ Weg im oberen Bereich zeichnet sich zunächst wieder nicht ab. Schaut nur steil und felsig aus. Wir erreichen den Latschenbereich und schlängeln uns steil durch diesen hindurch.

Ausblicke zum Niederknien und ausgesetzte Passagen unterhalb des Lauskopfs

Auch den Latschenbereich lassen wir bald hinter uns, die erste Wetterstation auch. Die Ausblicke sind schon jetzt immer wieder gigantisch. Es wird zunehmend schroffiger und der Steig schmäler. Zumindest Trittsicherheit ist hier empfehlenswert und ein Auge auf lose Steine. Stellenweise führt der Weg immer wieder in Falllinie des Gipfels und könnte sehr unangenehm werden, wenn von oben etwas daher kommt. Wir schlängeln uns immer steiler weiter hinauf und erreichen den kleinen Grat, der uns zum Gipfel bringt. Wir haben ihn fast für uns alleine und genießen den Ausblick auf die umliegenden Dörfer Maria Alm, Dienten und Hintertal. Und dann zeigt ein Blick auf die Uhr, dass wir tatsächlich erst 930 Höhenmeter haben. Wir lassen uns etwas einfallen, dazu aber später.

Foto-Session und flotter Abstieg vom Lauskopf

Da es ziemlich auffrischt, machen wir uns an den Abstieg. Ein paar Fotos am Grat und dann warten wir natürlich bis entgegenkommende Bergsteiger an uns vorbei sind, damit wir hier keine Probleme mit los getretenen Steinen bekommen. Als soweit alles frei ausschaut, nutzen wir den Moment und nehmen etwas Fahrt auf. Damit auch wir schnell aus der etwas „blöden“ Stelle rauskommen und anschließend doch noch mal einen Moment in der Sonne sitzen können. Und während wir so absteigen, entscheiden wir uns im steilsten Stück noch einmal die restlichen Meter für eine 1.000 Höhenmeter Tour aufzusteigen. Bescheuert? Ja! Aber das sind wohl wir. Ist aber schnell erledigt und wir steigen jetzt endgültig bis zum Auto ab. Eine sehr nette Tour mit 930 Höhenmetern – oder 1.000 Höhenmeter – je nachdem wie man so drauf ist.