Wir sind total verrückt. Auf der Suche nach neuen Touren, die wir noch nicht kennen, haben wir uns ins Abenteuer geschmissen und das Sonntagshorn (1.961m) auserkoren. Die Tour wollen wir vom Heutal im Salzburger Saalachtal starten und das – verrückt wie wir sind – an einem Samstag! Das Sonntagshorn mit seinen 1.961 Metern Höhe gehört zu den Chiemgauer Alpen, ist nach Hochstaufen und Kampenwand, unser dritter Berg in der Region, und erreicht man seinen Gipfel, steht man direkt auf der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Und wer wie wir noch etwas mehr will, kann das Sonntagshorn perfekt mit dem Peitingköpfl (1.720m) kombinieren.

Ums Eck ist es nicht gerade – aber schon schön

Wir fahren relativ früh los und entscheiden uns über das kleine deutsche Eck in Richtung Unken zu fahren. Immerhin trotzdem etwas über eine Stunde Anfahrt und das, obwohl es auch zum Salzburger Land gehört. Das Sonntagshorn ist ein bekannter Berg, der dementsprechend viel Andrang genießt. Daher wollen wir ebenfalls recht früh am Parkplatz  des Heutalbauers sein, um einen Parkplatz zu bekommen. Da hätten wir uns nicht stressen brauchen: Es gibt ausreichend Plätze, Toiletten und ein Tag Parken kostet gerade einmal drei Euro. Es ist auch insgesamt nicht viel los, vielleicht weil man das Sonntagshorn nicht an einem Samstag geht?

Knackiger Aufstieg auf das Sonntagshorn

Wir starten über den Weg Nummer 19 vom Parkplatz aus und folgen dem Lahnersbach taleinwärts. Nicht lang und die Asphaltstraße geht in eine Forststraße über und zweigt dann links im Sinne des Aufstiegs entlang des Lahnersbachs ab. Der Steig führt Euch über Wiesen und dann über einen schönen Steig durch den Wald. Auf der Lochtrettalm werden wir von ein paar Kälbern mit ihren Müttern begrüßt. Sie sind sowohl von uns als auch von Luke nicht beeindruckt und grasen ruhig weiter. Die Sonne heizt uns dafür heute schon richtig ein – bisher haben wir keine anderen Berggeher:innen angetroffen. Zurück im Wald steilt der Steig etwas auf, um uns dann mit weniger steilen Weg auf der Hochalm zu begrüßen. Wir folgen noch immer dem Weg Nummer 19 und gehen nun vorbei an der Trostberger Hütte. Es offenbart sich hier ein wahres Paradies und absolute Idylle.

Wenn ein Steig einfach nur wunderschön ist

Wir lassen die letzten Hütten der Hochalm hinter uns, als wir abermals links vom Fahrtweg abzweigen und dem mäßig steilen Weg folgen. Er schlängelt sich über die Wiesen und durch die kurzen bewaldeten Abschnitte hindurch. Wunderschön. Im letzten Stück vorm Gipfel geht es in sanften Serpentinen hinauf in Richtung Sonntagshorn. Kurz vor knapp wird es dann noch einmal spektakulär, denn die Aussicht ist zum Niederknien. Als wir nach den letzten steilen Metern den Gipfel erreichen, wissen wir warum das hier so ein gern gegangener Gipfel ist. Vom Sonntagshorn zwischen Deutschland und Österreich genießt man die Rundsicht nach Bayern über den Chiemsee, zum Wilden Kaiser im Westen, die Hohen Tauern, Loferer und Leoganger Steinberge und die Berchtesgadener Alpen im Süden und der Stadt Salzburg im Osten. Nach einer gemütlichen Rast und ziemlich wenigen Personen am Gipfel, machen wir uns auf den Abstieg in Richtung Peitingköpfl.

Kombiniere Sonntagshorn und Peitingköpfl

Wir folgen zunächst den Serpentinen durch die Latschen und Wiesen hinunter. Dann kommen wir an eine kleine Felswand, bei der eine Bank zum verweilen einlädt und Wegnummer 22 zum Peitingköpfl abzweigt. Über diesen kleinen Pfad gehen wir am Kamm entlang und steuern auf unser nächstes Ziel zu. Zunächst sehr flach, dann ganz leicht ansteigend bis zu einer Lichtung. Dann geht es noch einmal 300 Meter bis zum Gipfelanstieg des Peitingköpfls, dem man von der Hinterseite sehr sanft aufs Haupt steigt, aber ziemlich felsige Bilder machen kann. Der Ausblick ist nicht ganz so weitreichend wie vom Sonntagshorn, aber dennoch ein herrlicher Ausblick.

Eine Jausenstation der Extraklasse

Wir steigen vom Peitingköpfl hinab und folgen dem Weg VA-A95 – oder einfacher gesagt: Einfach den gut markierten Weg hinunter zurück zur Hochalm folgen, zuletzt über die Forststraße. Und dann solltet Ihr unbedingt eine Einkehr in der Jausenstation Hochalm einlegen. Es ist ohnehin die einzige Alm, die bewirtschaftet wird für die Allgemeinheit, hier auf der Hochalm, aber auch mit Abstand, die Beste. So gut, dass erst kürzlich Falstaff der Jausenstation eine Auszeichnung mit zwei Edelweiß gegeben hat und sie im Hüttenguide 2024 aufgenommen wurden.

Wir haben vorzüglich gegessen – so gut, wie wir es in einigen Restaurants noch nicht hatten. Vor allem für Vegetarier und Veganer, aber auch Laktoseintolerante oder die mit Glutenunverträglichkeit, hier gibt es einige kulinarische Hochgenüsse. Aber Achtung: Die Portionen sind groß!

Gestärkt, zufrieden und glücklich geht es über den Weg 19 wieder zurück zum Parkplatz.