Eine Klassiker-Skitour im Talschluss von Hüttschlag oder besser gesagt im Talschluss des Großarltals. Zu uns gesellt sich spontan Vanessa, die am Parkplatz plötzlich neben uns steht. Coole Sache, denn wir haben uns schon seit dem Sommer und unserem Tourenwochenende nicht mehr gesehen. Sie schließt sich uns an: Unser Ziel ist der Mandlkogel in Kombination mit dem Plattenkogel. Das letzte Mal waren wir hier mit Franz, dass ist schon ein paar Jahre aus. Vom Parkplatz weg geht es erst einmal ein Stück die Straße hinauf und dann über die Wiese. Eigentlich ziemlich steil von Anfang an.

Techniktraining im Graben am Geißmahdloch

Der Graben ist nichts für schwache Nerven und für fehlende Kraft. Wenn die Bedingungen hier schlecht sind, dann verbraucht man hier viel Kraft und Motivation. Das Geißmahdloch ist vor allem bei eisigen Bedingungen keine einfache Sache. Wir kommen heute den Umständen entsprechend gut durch. Es ist noch nicht vereist, anstrengend ist es trotzdem. Mir nimmt es hier jedes Mal eindeutig die Puste und ich fühle mich am Ausgang des Grabens komplett ko. Außerdem merke ich noch meine Grippe, die mich im Januar beschäftigt hat. Als wir die Modereggalm (im Winter nicht bewirtschaftet) erreichen, wärmt uns auch endlich die Sonne. Wu geht ein wenig voraus, Vanessa und ich kommen nach. Ab jetzt geht es erst einmal gemütlicher bergwärts, die Hänge präsentieren schon einige Spuren im Tiefschnee und machen Lust auf mehr. Unterhalb des Plattenkogels queren wir nach links.

Der Mandlkogel ist gut besucht

Wir sehen schon die unzähligen Spuren, die sich vom Gipfel des Mandlkogel runter ziehen. Aber wir würden sicher auch noch ein freies Spuren-Plätzchen finden. Der Plattenkogel hingegen ist kaum besucht. Interessanterweise. Noch mal auffellen lohnt sich aber total. Aber wir gehen erst einmal weiter zum Hochplateau. Dieses Stück zieht sich immer etwas, aber die Ausblicke an diesem heutigen Tag sind einfach unglaublich. Diese Fernsicht unschlagbar. Da erreichen wir dann doch recht schnell durch die Mulde den Hangrücken, über den wir in einigen steilen Spitzkehren direkt auf den Gipfel kommen. Kurzzeitig frischt der Wind auf – am Gipfel ist es erstaunlicherweise windstill. Nur eine weitere Gruppe steht oben und bestaunt mit uns die Fernsicht. Atemberaubend, wirklich. Bis zum Großglockner sehen wir. Die Abfahrt ist wie zu erwarten ein großer Genuss und natürlich finden wir noch unverspurtes Gelände. Wir fahren bis zum Fuß des Plattenkogels ab.

Nur ein paar wenige Spitzkehren auf den Plattenkogel

Wir fellen noch einmal auf. Uns beobachten ein paar weitere Skitourengeher, fast etwas skeptisch. Aber wie kann man hier nicht noch mal die Felle aufziehen uns sich weitere Pulverschwünge holen? In 30 weiteren Minuten sind wir am Gipfel des Plattenkogels. Dieses Mal alleine und der vor uns liegende Hang ist kaum befahren. Unverständlich und perfekt für uns zugleich. Wir ziehen unsere Schwünge in den Schnee und haben Spaß. Auch wenn die Beine schon ein bisschen ausgepowert sind. Mit großer Freude erwarten wir den Graben. Nicht. Das Geißmahdloch verlangt uns noch einmal alles ab. Aber irgendwann hat alles ein Ende und wir erreichen den Parkplatz nach 1700 Höhenmetern. Eine grandiose Skitouren-Gipfel-Kombination, die bei einem so grandiosen Wetter einfach ein Gedicht ist.