Erster Schlag … ©www.wusaonthemountain.at |
Abenteuer finden immer dann statt, wenn man sie am wenigsten erwartet. Die heimatliche Skitour auf den Eiskogel ist wunderbar, gehört aber nicht zu den aufregendsten in unserer Region. Bei schönem Wetter ist der Eiskogel noch dazu völlig überlaufen. Bei unserem heutigen Versuch dem schönen Doppelgipfel mit den Ski auf den Kopf zu steigen, haben wir von allem ein bisschen dabei gehabt und schlussendlich vor allem keine Routine.
Da wir bereits seit zwei Jahren auf Grund von Schneemangel nicht mehr mit den Ski oben waren, wollten wir es heute genauer wissen. Man hört ja so einiges und vor allem wie gut es momentan am Eiskogel gehen soll. Ein Blick aus unserem Fenster zum Hausberg, zeigt uns allerdings momentan etwas anderes.
Also ging es heute morgen los. Am Parkplatz in der Wengerau war noch nichts los – erstaunlicherweise. Die zwei Zentimeter Neuschnee der Länge nach, brachten allerdings nicht die erhofften Jubelschreie unsererseits. „Hilft ja nichts, probieren wir´s mal“, hörte ich Wu grummeln.
Den lang gezogenen Weg in Richtung Hackl-Hütte bzw. zum ersten steilen Schlag verfluchen wir beide immer, egal ob im Winter oder Sommer. Aber der Schnee war zumindest ausreichend. Der Weg ist auch im Winter steil. Heute sogar eisig. Die erste Steilstufe ließen wir hinter uns, aber nach wie vor erwartet uns der Hang unterhalb der Hackl-Hütte nicht mit viel Schnee.
Ab jetzt wird es interessanter… ©www.wusaonthemountain.at |
…aber die Sicht immer schlechter! ©www.wusaonthemountain.at |
Die Hackl-Hütte ©www.wusaonthemountain.at |
Oberhalb der Hütte, ziehen wir in ein paar Spitzkehren immer weiter hinauf. Die Spur führt allerdings größtenteils einfach gerade hinauf – das bei der ein oder anderen eisigen Stelle etwas nervig ist.
Der Gipfelaufbau des Tauernkogel rechts… ©www.wusaonthemountain.at |
Irgendwann sind wir dann endlich auf der Zielgeraden der Tauernscharte. Eine Sicht hatten wir nicht. Der Nebel hatte uns inzwischen eingeeist und auch der Wind gab uns sein Bestes – kalte Finger und Füße! Uns war ganz schön kalt. Wie erwartet war die Tauernscharte abgeblasen und nur eine Eisplatte blieb uns. Daher entschied sich Wu für ein bisschen Kraxelei links von der Scharte. Das war bis dato am heutigen Tag noch niemand gegangen. Nachdem dem Ski ab Rucksack angeschnallt waren, stiegen wir gerade hinauf und Wu stapfte mir kleine Tritte in den harten Schnee.
Da bin ich im Anmarsch..©www.wusaonthemountain.at |
…aber der Wu fragt sich schon wieder, was ich da mache?! ©www.wusaonthemountain.at |
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Der Wind war sooooo eisig – natürlich hab ich meine ganz dicken Handschuhe daheim gelassen. Extra natürlich und ich hab mich auch gar nicht geärgert! Am Ende der Scharte bließ der Wind dann schon sehr bitterlich und Sicht gab es gerade einmal drei Meter weit.
Oberhalb der Scharte ©www.wusaonthemountain.at |
Gut, wenn man seinen Hausberg gut kennt. Also orientierten wir uns halt einfach mit unserem Gefühl und trafen tatsächlich den Rücken des Eiskogels.
Wo bitte gibt´s Sonne, Stand und Meer? ©www.wusaonthemountain.at |
Uns kamen drei Tourengeher schon wieder entgegen. Das versprach den Gipfel für uns alleine. Wir freuten uns. Das konnte man zwar nicht sehen, weil unsere Gesichter eingefroren waren, aber wir freuten uns schon. Das Gipfelkreuz haben wir dann auch erst zwei Meter vor ihm erkennen können
Gipfel Eiskogel (2321m) am 24.01.2015 ©www.wusaonthemountain.at |
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Schnell haben wir uns umgezogen und die Abfahrt gesucht. Es war soooooo ein Nebel und WhiteOut, dass wir nur schemenhaft entlang der Aufstiegsspur runter rutschen konnten. Den ein oder anderen Stein, haben wir dabei übersehen – aber Charakterzüge braucht jeder Ski. Aber alles in allem könnte man den Gipfelhang gut abfahren, es hat ausreichend Schnee gehabt. Zurück an der Tauernscharte war die Sicht noch immer nicht besser und der Schnee auch nicht. Dennoch haben wir es mit einer Abfahrt weit links im Sinne der Abfahrt, ein paar pulvrige Schwünge gemacht.
Abfahrt im Gestrüpp ©www.wusaonthemountain.at |
Zurück über die Forststraße unterhalb der Hackl-Hütte, ging es über den Weg zurück in die Wengerau. Ausgekühlt, aber zufrieden. Wie immer 1400HM auf dem Tacho bei der Tour auf den Eiskogel. Nur war es dieses Mal gar nicht so unspannend und alle Sinne wurden wieder geschärft. Ein bisschen Training des Orientierungssinn haben wir sogar auch gehabt. Wer aktuell den Eiskogel gehen möchte, den möchten wir mit auf den Weg geben, dass es eine nette Tour ist, es aber locker einen Meter zu wenig Schnee hat. Aufstieg geht, Abfahrtsgenuss bleibt momentan aus.
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