Ja, wir waren im Urlaub am Meer. Ich glaube, ich (Wu) war das letzte mal im Urlaub am Meer als ich 19 Jahre alt war. Und das ist schon sehr lange her. Da sich Sabrina letztes Jahr schon einen kleinen Urlaub gewünscht hat, war es dann dieses Jahr soweit. Leider hatte ich nicht mehr so viele Urlaubstage, daher verbrachten wir fünf schöne Tage auf der Insel Krk. Ganz nach dem Motto „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt“. Schon zu Beginn des Urlaubs wurde uns klar, das etwas anders ist: Keine Expeditionstaschen, keine Steigeisen, keine Rucksäcke. Nur Badetücher, Flipflops und was ist das? Ahh die Badehose! Das einzige was wir uns mitnahmen, waren Laufschuhe. Wir wollten schon ein paar Runden drehen auf Krk. Ein bisschen Sport im Urlaub kann nicht schaden.
Auch wenn es lange her ist, dass ich das letzte Mal auf der Insel war. Es war auch dieses mal ein Traum.
TAG 1:
Wir hatten unsere Herberge Villa Margaret**** in Porat bei Malinska bezogen. Da der erste Tag Wetter technisch nicht zum Baden im Meer einlud, ging es gleich einmal los der Küste entlang. Was für ein schöner Platz, was für ein schöner Trail, was für ein schönes Meer und wie sauber. Traumhaft. Man muss aber dazu sagen, das wir nach ca. sechs Kilometern der Küste entlang, den Weg verloren. Kurz darauf stand der Meister der Orientierung (WU) komplett verloren irgendwo im Gestrüpp und hatte keine Ahnung, wo wir waren. Es fehlten einfach die Berge als Orientierungspunkte 😉 Verschärft wurde die Situation auch noch dadurch, das auf Krk alles was grün ist „sticht“. Tausende Spinnen hängen in den Büschen und ich bin dadurch nervlich sehr angespannt.
Aber zum Glück suchte ich ca. 30 Min nach dem Weg, 10 Meter neben einer schönen Forststraße, die ich zu guter letzt dann doch noch fand. War ja klar das das mir passiert. Sabrina, leicht genervt, folgte mir stillschweigend. War dann aber auch froh, dass wir die Forststraße gefunden hatten. Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit „Bummeln“ am Strand und in Porat bzw. Malinska.
TAG 2:
Das Wetter war noch nicht 100% und es ging sehr viel Wind. Darum entschlossen wir uns am Vormittag noch eine Runde laufen zu gehen. Diesmal nicht ganz der Küste entlang so wie am Vortag, sondern etwas weiter im Landesinneren. Ich hatte mir eine schöne zehn Kilometer Schleife herausgesucht (dachte ich halt) und die galt es zu laufen. Sabrina und ich starteten voll motiviert los. Und nach zehn Kilometern war ich mir nicht ganz sicher wo wir waren, aber jedenfalls waren wir nicht beim Hotel. Wie auch am Tag davor könnte es sein, das ich eine Abzweigung übersehen habe. Nun gut, solche Verhauer haben ja oft etwas Gutes.
Ich wollte eigentlich zu den ältesten Bäumen auf Krk laufen. Dort wo ich sie vermutet habe (laut Beschreibung und Führer), waren sie nicht (eher weil wir da nicht waren), fanden sie aber dann etwas später an einem Ort, wo ich sie nicht vermutet habe (aber wo sie sein sollten laut Führer und Karte). Die Tatsache, das wir inzwischen schon 14 Kilometer unterwegs waren, die Bäume unerwartet aber doch gefunden haben, ließ die Stimmung etwas steigen. Was für ein schöner Platz. Wir setzten uns eine Zeit lang neben dem Baum und machten eine kleine Pause, genossen die Runde und den Schatten der über 400 Jahre alten Buche. Wow, was für ein Platz.
Danach ging es dann wieder Richtung Hotel, der von mir geplante Abkürzer wurde von Sabrina dankend abgelehnt. Sie hatte wohl Angst, das es kein Abkürzer werden würde. Sie sollte damit recht behalten. Nach einigen Stunden erreichten wir dann wieder unser Hotel. Und so wurden dank meiner grandiosen Orientierung und Ortskenntnis aus 10 Kilometern lockere 19 Kilometer.
TAG 3:
Bekanntlich fängt der frühe Vogel den Wurm. Also standen wir um sechs Uhr auf. Laufschuhe an und es ging der Strandpromenade entlang von Porat nach Malinska. Sabrina und ich genossen die Ruhe während die Sonne aufging und die Bucht in ein schönes oranges Licht legte. Danach gingen wir ganz klassisch Frühstücken. Den Rest des Vormittags hieß es: Bikini und Badehose ON. Dabei musste ich feststellen, das wir einiges an Lumen benötigten. Trotz UV Schutzversiegelung, schaffte ich es doch von Weiß auf die Farbe ROT.
Am Nachmittag ging es für Sabrina dann in den Wellnessbereich. Damit mir nicht langweilig wurde kam ich auf die gute Idee, ich könnte doch noch schnell eine kleine Runde laufen. Das machte ich dann auch. Dieses Mal sogar ohne das ich mich verlaufen habe! Was für ein Wunder. Was nicht so cool war, waren die 31°. Ich fühlte mich wie eine Frankfurter auf dem Griller.
Nach diesen etwas heißen 10km kam ich etwas deydriert im Hotel an. Sabrina war in der Zwischenzeit auch „total“ entspannt und wir gingen, nachdem ich die Minibar leer gemacht hatte, wieder an das Meer zum Entspannen und Abkühlen. Tsccchhhhhh!
TAG 4:
Weil es am Vortag so schön geklappt hatte, sind wir wieder um sechs Uhr los auf eine schöne Trailschleife. Da ich ja inzwischen bereits drei Tage die Gegend laufend erkundet habe, schafften wir es zwei Tage hintereinander ohne Verhauer den Weg zu finden. Es ging diesmal auf den „Fumak„, ein kleiner Berg mit 100m ü.Meer auf dem ein großes Kreuz stand. Von diesen „Berg“ konnte man Teile der Insel sehr schön überblicken. Wir genossen die schöne Aussicht und machten uns wieder auf den Weg zum Hotel. Das Frühstück wartete schon.
Und ja diesmal ging es wieder mit Bikini und Badehose ans Meer! Mehr ist nicht passiert an diesem Tag… hmmm sehr wenig, ungewohnt!
TAG 5:
Nach drei Tage mit Sonne, Strand und Meer wollte ich zuerst einmal frühstücken und dann noch eine längere Runde laufen gehen. Sabrina hingegen war im Bikini-Strand-Meer-Modus. Darum machte ich mich alleine auf den Weg. Laufrucksack mit Wasser ließ ich im Hotel. Sollte ja nur eine kleine Runde werden von max. 11 Kilometern. Aber ich wollte die Abkürzung von Tag 2 laufen. Ich war mir sicher, dass das ein schöner Singeltrail sein musste. Also lief ich dann. Fand natürlich den Weg erstklassig und schaute mir noch die Kirche im Nachbarort an. Es waren schon ein wenig mehr Kilometer als geplant und heißer als gedacht. Aber alles noch safe. Hatte ja die Hälfte des Weges schon abgelaufen, dann sollte es nur noch zurück zum Hotel gehen. Und so lief ich bis zu diesem bekannten Abkürzer. Bog ab und genoss den wirklich sehr schönen und einsamen Singeltrail. Es ging links, rechts, hoch und runter, traumhaft. Zwischenzeitlich lief ich dann schon 30 Min auf dieser „Abkürzung“, dann kam mir eine Schlange unter, die nicht so erfreut war mich zu sehen. Aber dank meiner „Panter haften“ Agilität und Reaktion, überlebte ich im Outback von Krk.
Musste aber kurz darauf feststellen, das ich jetzt doch schon 14 Kilometer auf der Uhr hatte und es mich etwas dürstete. Da es auch schon 11 Uhr war, wurden die Temperaturen auch immer höher >30°. Kurz drauf hörte der Singeltrail auf und ich stand vor einer kleinen Ortschaft mit einer sehr schönen Kirche. Wow dachte ich, habe ich tatsächlich einmal eine Abkürzung erwischt die gepasst hat. Hinter dieser Ortschaft ist dann gleich Porat und unser Hotel. Während ich auf das Zentrum der Ortschaft zu lief, viel mir auf, das der Kirchturm dieser Ortschaft, doch dem Kirchturm der vorherigen Ortschaft sehr ähnlich sah. Ja gerade zu ein Ebenbild. Da dämmerte es mir. Es war die gleiche Ortschaft, ich bin lässig im Kroatischen Outback 45 Min im Kreis um einen Ort gerannt. (Ich will das jetzt nicht mehr kommentieren) War ich begeistert. Ich lief dann den „normalen“ bekannten Weg zurück zum Hotel. Die 18 Kilometer in der Hitze waren dann schnell vergessen, nachdem ich die Minibar zum wiederholten Male in meinen Körper leerte.
Das war es dann auch schon mit dem Urlaub. Es tut uns leid, es gibt wie immer mehr Laufbilder vom Urlaub als vom Strand. Ein Bild von mir (Wu) in meinen Bikini gibt es nicht. Nicht das die Followerzahlen dann durch die Decke schießen. Aber ich kann die Insel sehr empfehlen, das Meer ist sauber und klar. Die Leute die wir getroffen haben, waren alle sehr nett. Zum MTB und zum Laufen ist genug Platz und man findet immer schöne Wege. Die Insel hat wirklich mehr zu bieten als nur Strand.
Mehrmals im Urlaub um sechs aufstehen.. ihr habts ja nicht mehr alle! 😉
Köstlich diese Passage: „Aber dank meiner „Panter haften“ Agilität und Reaktion, überlebte ich im Outback von Krk.“. *rroooooarrr*
Ein bisserl Erholung muss also wohl auch bei den Trailmaschinen sein, Gott sei’s gedankt, ihr seit’s also doch nur Menschen! 😉
Lg
Dani
Hey Dani, ja mein Orientierungskünstler und Wildtierbändiger hatte alle Hände voll zu tun!:) Mhmmm ja um sechs Uhr aufstehen ist schon etwas bescheuert und ja wir sind Menschen weit weg von Maschinen! 🙂
Na gottseidank hat’s der WU noch zum Hotel zrückgeschafft, sonst wäre er jetzt wohl der zweite Bear Grylls !
Ich sehe schon vor mir, den „Survival Guide für KRK“, „Der Wildnis entronnen alias >die Abkürzung<" und der Bestseller "Wellness, Wildnis, Wellenreiten"! Ich kaufe sie Alle! 😛
Ja genau so sehe ich es auch schon vor mir! Du könntest eine Gewinnbeteiligung bekommen, wenn Du magst! 🙂
Schöner Bericht von euch beiden! Ich habe vor einigen Jahren auch Urlaub auf Krk gemacht, war allerdings leider nicht so sportlich unterwegs wie ihr. Ich finde eure Fotos super motivierend und habe diesen Beitrag von euch in meinem eigenen Blogbeitrag über Kroatien verlinkt.
LG Vero
https://wanderknolle.wordpress.com/2017/07/25/krk-ein-inselparadies-in-kroatien/